Root & Branch
1. Dez. 2021
Aktualisiert: März 15
Abdalla Tenywa Juma Mzingo, kurz Dullah - aufgrund seiner Statur und Grösse auch «Stucki Chrigu» genannt, ist der sanfte Riese unserer Root & Branch-Familie. Dullah durchläuft unser Inklusionsangebot EmancipAID und macht zurzeit das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis EFZ als Fachmann Betriebsunterhalt nach Artikel 32 der eidgenössischen Berufsbildungsverordnung.
Dullah war bereits in unserem Vorläuferprojekt In-Limbo mit dabei, wo er als Betreuer und Verantwortlicher Unterhalt und Sicherheit in der Kollektivunterkunft in Büren an der Aare arbeitete. Nachdem die Kollektivunterkünfte in der Zuständigkeit von ABR (Asyl Biel und Region) zum Schweizerischen Roten Kreuz wechselten, musste sich Dullah, wie alle übrigen ABR-Mitarbeitenden, eine neue Stelle suchen.
Obschon seine Leidenschaft Computern gilt, hat Dullah eingesehen, dass ihm eine EFZ-Ausbildung mit Abschluss viele Tore öffnet. Ein Berufsabschluss nach Art. 32 gibt ihm zudem die Möglichkeit, berufsbegleitend die Ausbildung zu absolvieren, was er sich als disziplinierter und lebenserfahrene Person auch zutraute.
Die Anschlusslösung fand Dullah bei einem Werkhof einer Einwohnergemeinde. Ein Glücksgriff, da Dullah dort hundertprozentig in seinem Lehrberuf angestellt ist und er die Theorie, die ihm an einem Tag Berufsfachschule vermittelt wird, am Arbeitsplatz auch praktisch umsetzen kann.
Eine richtige Vorstellung von Europa und der Schweiz hatte ich nicht. Sie war von Filmen, Musik, Bildern von Bergen und leichtem Geld geprägt. Aber in der Realität war alles anders.
Das bessere Leben in der Schweiz kriegst du nicht umsonst. Es gibt viele Hürden, die man überwinden muss. Du musst hart dafür arbeiten, dich integrieren, neue Sprachen lernen, eine Ausbildung machen.
In dieser Hinsicht hat Root & Branch mein Leben verändert und meinen Horizont erweitert. Man hat mir gezeigt, welche konkreten Schritte ich unternehmen muss, um in der Schweiz beruflich weiterzukommen.
Das Schweizer Ausbildungssystem hat einen sehr hohen Standard. Man muss sich in Geduld üben, das ist sehr wichtig. Aber das Erlernte wird dir von grossem Vorteil sein, auch für diejenigen, die wieder in ihre Heimat zurück gehen.»